
Vorschau Ausstellungen 2023
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(Änderungen vorbehalten)
7. Ausstellung
7.10. bis 18.11.2023
Eröffnung, Freitag 6.10.2023
Galerie
»Unter Tage«
Armando, Annedore Dietze
Kathrin Haaßengier
Gustav Kluge
Werner Liebmann
Susanne Ring
Christian Ulrich
Michael Wutz
»So wie Zugluft müssen Bilder sein. Sie müssen durchs eine Auge hinein und durch andere hinaus wehen. Sie müssen eine Entzündung hinterlassen, eine Art Schmerz, ein Aufwachen.«
Norbert Schwontkowski
Die Ausstellung „Unter Tage“ zeigt acht zeitgenössische Positionen aus Malerei, Grafik, Plastik, Objekt und Video. Der aus der Arbeitswelt des Bergbaus überkommene Begriff „Unter Tage“ bildet eine poetische Klammer für die unterschiedlichen Arbeitsansätze der beteiligten KünstlerInnen.
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Unter Tage sein. Zu Tage treten. Grabung, Schacht, Stollengang, Introspektion, Eingang, Freigang und Gefängnis. Licht aus Karbid. Dunkelheit aus Staub. Der Tag – keine Zeitspanne. Unter Tage unter der Nacht. Unter Tage – Abwesenheit. Das Suchen der Steiger. Das Steigen der Sucher.
Der offene Mund des Schachtes. Mündung und Hängebank. Gestell, Fördergerippe, Schachtschale.
Taube und Mensch als befreundete Höhlenbewohner. Archetypen. Unterbewusstes. Kollektive. Geometrie und Geologie. Desinfektion, Psychopharmaka, Rechtsprechung und glatte Oberflächen über den Löchern aus Schmerz, Traumata und Vereinzelung. Raumflucht, Kessel, Lichtloch, Mulde und Sattel. Minerale, Wasserübertritt und Störung. Lager in Bewegung. Unterirdisches Rinnen.
Die Präposition „unter“ kennzeichnet einen Abstand in vertikaler Richtung und bezeichnet die tiefere Lage im Verhältnis zu einem anderen Genannten.
„Wenn ich etwas suche, dann suche ich zuerst das Suchen, ohne das Suchen zu haben, kann man nicht suchen.“, schreibt Ilse Aichinger.1
Christian Ulrich
1 Ilse Aichinger, Es muss gar nichts bleiben, Interviews, Edition Korrespondenzen, Wien 2011, S 36
Kabinett
Nicolas Born, Lyriker
ZeitMaschine
Eine Erinnerung an Nicolas Born. Ausstellung und Veranstaltungen
07.10 – 18.11.2023
Die Galerie Amalienpark|Raum für Kunst wird mit der Veranstaltungsreihe und Ausstellung »Zeitmaschine. Eine Erinnerung an Nicolas Born« an den Schriftsteller und Herausgeber erinnern.
Nicolas Born war einer der wesentlichen Autoren der siebziger Jahre. Er hatte eine Präsenz in der westdeutschen Literatur als Lyriker und Autor sowie als kritische Stimme und Freund, bevor er im Jahre 1979 im Alter von 41 Jahren zu früh verstarb.
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Es gilt der Versuch, mit Hilfe von Texten, Zeitzeugen, Weggefährten und Nachfolgenden einen Schritt zurück zu gehen in das Schreiben und Denken von Born, in die Entwicklung der Literatur in den siebziger Jahren, in die bundesdeutsche Verfasstheit jener Jahre. Aus dem Schritt zurück können wir unseren Blick auf die Gegenwart aktualisieren. Das Gewahr-Werden der vertagten Probleme ist der Boden unserer jetzigen Verunsicherung.
Zeitmaschinen sind auch viele Gedichte Borns, die sogar oft ganz genau den Tag mit Datum bezeichnen, in den sie den Dichter und uns zurückführen, die aber auch aus dieser zeitlichen Verortung dann hinaus nach vorn und hinten in die Geschichte und Zukunft springen.
Biografie und Bewegung, geistige und körperliche, das Verstreichen der Zeit, das Simultane, die Verschränkungen von Privatem und Politischem, Liebe und Kiosk, das Ausgeliefertsein vor fremden Ansprüchen, Alleinsein und Einsam Sein, Natur, Stadt, bedrohter Lebensraum, lakonisch und leise sind die Ge-dichte von Nicolas Born Bestandsaufnahme und Röntgenbild. Sie sind Wort- und Bildanker in der Hyper-ventilation der Gegenwart.
Die Ausstellung, die parallel zu der Veranstaltungsreihe im Kabinett der Galerie gezeigt wird, präsentiert Fotos des Schriftstellers und seines Umkreises der Fotografin Isolde Ohlbaum, die eine wichtige Chronistin der deutschen Literaturszene seit den siebziger Jahren ist. Des Weiteren werden einige Blätter aus dem Zyklus der Federzeichnungen, die der Maler Dieter Masuhr als Illustrationen zu Borns Kinderbuch »Oton und Iton« geschaffen hat, gezeigt. Von Dieter Goltzsche, dem bekannten Zeichner und Grafiker, sind Papierarbeiten in der Ausstellung, die zum einen im Jahr der Wende, 1989, für die, noch in der DDR erschienene, Ausgabe von Born Gedichten entstanden sind und Aquarelle, die in späteren Jahren einen weiteren Dialog mit Borns Lyrik eröffnen.
Die Ausstellung und Veranstaltungsreihe wurde ermöglicht durch die Förderung der Stiftung Preussische Seehandlung und durch die freundliche Unterstützung durch Frau Irmgard Born.
Christian Ulrich, Kurator, August 2023
Kunstauktion
Freitag, 1.12.2023
23.11. – 30.11.23 Vorbesichtigung
02.12. – 20.12.23 Nachverkauf
ab 21.12.2023 Galerieferien