Zur Zeit 2 Ausstellungen in der Galerie und im Kabinett
Alles Kunst?! – Experimentelles in Kunst & Musik
Malerei /Zeichnung /Keramik /Bildhauerei
Christiane Bergelt,
Regina Conrad,
Regina Müller-Huschke,
Achim Niemann,
Maik Rauchbach
(Bildende Künstler),
Rainer Kühn,
Lothar Fiedler
und einer Trio-Performance aus dem Ensemble der »Maulwerker« (Musiker)
Eröffnung Freitag, 9.7.2021, 19.30 Uhr
Laudatio: Cornelia Jentzsch, Kulturjournalistin /Essayistin
Musik: Rainer Kühn und Lothar Fiedler
Kuratorin: Dr. Helga Adler
Die Ausstellung wurde
gefördert von der Stiftung Kunstfonds aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Donnerstag 22.7.2021, 19:30 Uhr Lesung – Lea Streisand, Schriftstellerin
liest und erzählt »Neuigkeiten aus der Homeofficehölle«
Die Berliner Schriftstellerin und Kolumnistin präsentiert Texte und Gedanken zu aktuellen Themen der Zeit. Zwischen Lockdown und Kitaschließung. Darüber wie in der Krise eine Gesellschaft plötzlich die Hosen runterlässt und zeigt, was ihr wirklich wichtig ist. Klug, komisch, lebendig und 300%ig systemrelevant.
Lea Streisands aktueller Roman Hufeland, Ecke Bötzow erschien 2019 bei Ullstein und ist ein Wenderoman aus Kinderperspektive. Jeden Montagmorgen liest sie bei Radio Eins in ihrer Rubrik »war schön jewesen« Geschichten aus der großen Stadt. Ihre taz Kolumne heißt »immer bereit«.
Moderation: Dr. Helga Adler, Eintritt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Foto: Gerald von Foris
Donnerstag, 29.7. 19:30 Uhr, Konzert: Improvisierte Musik Akustikgitarre /Electronics
Rainer Kühn und Lothar Fiedler
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Video des ersten Teils des Konzerts
Donnerstag, 5.8. 19:30 Uhr, Gesprächsrunde »Alles Kunst?!«
Mit beteiligten Künstler:innen und Musiker:innen Moderation: Dr. Helga Adler (Kuratorin)
Donnerstag, 12.8. 19:30 Uhr, Konzert
die »Maulwerker« in Trio Besetzung
Die Suche nach dem »Neuen Klang« mit Ariane Jeßulat, Katharina Rasinski und Steffi Weismann
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro
Freitag, 20.8. 16:00 Uhr, Finissage
Führungen mit Besuchergruppen können angemeldet werden
Im Kabinett
Einar Schleef – Vorhanden Sein
Fotografische Selbstportraits
22.07. bis 21.08.2021
Multimediale Ausstellung und Vortragsreihe im Kabinett
Realisierung der Ausstellung durch die Förderung der Stiftung Preussische Seehandlung
und mit freundlicher Unterstützung der Akademie der Künste, Berlin.
Eröffnung: Mittwoch 21.07.2021
Masha Qrella, Gesang (Texte unter Verwendung der Erzählung »Arthur« von Einar Schleef)
Hannah Laura Klar (Filmemacherin), Dokumentarfilm »Faust als Emigrant I«
Veranstaltungen
Podiumsgespräch 24.07.2021, 19 Uhr
Wolfgang Behrens (Theaterwissenschaftler), Moderation
Carl Hegemann (Regisseur)
Ulrike Haß (Theaterwissenschaftlerin)
Hanna Laura Klar (Filmemacherin)
Heiner Sylvester (Filmemacher)
Vortragsreihe
1. Sonnabend, den 31.07.2021, 19 Uhr
Dr. phil. Henning Burk (Regisseur und Autor) Vortrag, »Stottern und Bühne«
2. Freitag, den 06.08.2021, 19 Uhr
Hans-Ulrich Müller-Schwefe (Lektor) Vortrag »Selbstvergewisserung – Über Schleefs Tagebuch«
Ricarda Bethke (Autorin) Lesung und Kommentar »Einar Schleef, Tagebuch V, Notizen 2001«
3. Sonnabend, den 07.08.2021, 19 Uhr
Christian Ulrich (Maler/Zeichner) Vortrag »Zwischen Bild, Schrift und Raum – Schleef als Maler«
4. Freitag, den 13.08.2021, 19 Uhr
Regine Herrmann (Theaterwissenschaftlerin) Vortrag »Wo Halt, wo Kraft, wo Ziel? – Brieffreunde schaffen Orientierung«
Tilla Kratochwil (Schauspielerin), Lesung aus den Briefen von und an Einar Schleef
Dr. Margarete Meador (Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie), Gespräch
5. Lesung, den 20.8.2021, 19 Uhr
Albrecht Hirche (Schauspieler und Regisseur), Alexandra Heimberger (Schauspielerin),
Lesung von kurzen Erzählungen und Texten von Einar Schleef
Finissage, Filmabend, Sonnabend, den 21.08.2021, 19 Uhr
Hanna Laura Klar (Filmemacherin), Dokumentarfilme »Faust als Emigrant II«, »3 Frauen um Schleef«
Heiner Sylvester (Filmemacher), Dokumentarfilm »Nie mehr zurück«
Pressetext zu Einar Schleef – Vorhanden Sein
Einar Schleef verstarb am 21. Juli 2001 in Berlin. 2021 jährt sich das Datum ein zwanzigstes Mal.
Die Galerie Amalienpark | Raum für Kunst, Berlin veranstaltet aus diesem Anlass und als Würdigung des Künstlers Einar Schleef die Ausstellung »EINAR SCHLEEF VORHANDEN SEIN«. Die multimediale Ausstellung, die im Kabinett der Galerie gezeigt wird, widmet sich den fotografischen Selbstporträts des Künstlers.
Das erste Foto von Schleef ist ein Selbstporträt, dessen Pose und Ausdruck Schleef in einem Tagebucheintrag reflektiert und in einen weiteren Kontext von Aufrichtigkeit, Wahrheit und Menschlichkeit setzt. Der intensive Ich-Bezug bleibt der Motor von Schleefs ganzen weiterem Schaffen, das sich in unterschiedlichsten künstlerischen Formen über vier Jahrzehnte bis zu seinem frühen Tod verzweigt und gegenseitig bereichert.
Schleef muss unter Zwang von sich sprechen, um sich äußern zu können. Ich-Verschwiegenheit ist ihm fremd. Dabei nimmt er körperliche Erfahrungen, die eigene Sprachhemmung, seine Beziehungen, Affekte und Empfindungen als Material, mit dem er mit Härte bis an die Grenzen einer Zurschaustellung künstlerisch arbeitet.
Die fotografischen Selbstporträts begleiten das Fotografieren Schleefs seit Anbeginn. Sie sind Selbstvergewisserung. Bin ich vorhanden? Wo bin ich vorhanden? Sie dokumentieren das eigene Ich als Spiegelbild und gleichsam als Gegenüber in der Einsamkeit der eigenen Wohnung, in fremder Umgebung auf Reisen und als Schattenbild zwischen Straße und Gestrüpp. Des Weiteren bildet Schleef wiederholt seine Lebens- und Arbeitsräume als Ich-Behausung ab. Die Selbstporträts sind, obwohl sie eben Schleef ganz direkt selbst abbilden, gleichzeitig doch Mittel zur Distanz und scheinen eine Möglichkeit, Abstand zu sich selbst zu gewinnen.
Die aus dem Nachlass Schleefs, befindlich im Archiv der AdK, Berlin, ausgewählten Fotos werden im Ausstellungsraum auf eine Leinwand projiziert und mit originalen Videoaufnahmen des von Einar Schleef gesprochenen Nietzsche-Textes »Ecce Homo« (Aufnahme aus der Inszenierung »Verratenes Volk«, Deutsches Theater) konfrontiert.
Parallel zur Ausstellung gibt es ein Begleitprogramm, das sich in Vorträgen mit unterschiedlichen Aspekten von Schleefs Arbeit als Wort‑, Bild- und Theaterkünstler unter dem Fokus von Ich-Bezug und Außen-Welt befasst. Eingeladen sind neben Weggefährten und Freunden, auch Literaturwissenschaftler und Theatermacher, die sich mit Schleefs Werk in unterschiedlichen Kontexten beschäftigt haben. Es gibt eine Lesung und einen Filmabend.
Die Ausstellung und Vortragsreihe wird von der Stiftung Preussische Seehandlung in dankenswerter Weise gefördert und entstand mit freundlicher Unterstützung der Akademie der Künste, Berlin.
Einar Schleef, o.T. (Selbst im Fernseher), Fotografie analog, o.J.,
© VG Bild-Kunst, Quelle: AdK; Berlin, Einar-Schleef-Archiv, Nr.840
Einar Schleef, o.T. (Selbst im Fernseher), Fotografie analog, o.J.,
© VG Bild-Kunst, Quelle: AdK; Berlin, Einar-Schleef-Archiv, Nr.840
Einar Schleef, o.T., Fotografie analog, o.J.,
© VG Bild-Kunst, Quelle: AdK; Berlin, Einar-Schleef-Archiv, Nr.0012
Podiumsgespräch (Beteiligte von links nach rechts:
Heiner Sylvester, Ulrike Haß, Wolfgang Behrens,
Carl Hegemann, Hanna Laura Klar)