Zur Zeit 2 Ausstellungen in der Galerie und im Kabinett
Wahlverwandtschaften
Malerei /Zeichnung /Bildhauerei
Rolf Biebl, Martin Enderlein, Annette Gundermann
Volker Henze, Thomas K. Müller, Nuria Quevedo
Eröffnung: Freitag 27.08.2021, 19:30 Uhr
Ausstellung 28.08. bis 09.10.2021
Laudatio zur Eröffnung Dr. Fritz Jacobi
Kunstwissenschaftler, Berlin
In seinem Roman »Wahlverwandtschaften« übertrug Johann Wolfgang Goethe die naturwissenschaftliche Anschauung von den Kräften zwischen den Elementen auf das Spannungsfeld gesellschaftlicher Beziehungen. In der gleichnamigen Ausstellung geht es um die Anziehungskraft und Wesensverwandtschaft von künstlerischer Positionen, um offen gewählte Verwandtschaften und unerwartete Verbindungen zwischen Kunstwerken.
Dass Künstler sich mit den Werken ihrer Vorgänger auseinandersetzen, diese kopieren, imitieren und auf Werke früherer Epochen Bezug nehmen, ist nichts Neues. Populäres Beispiel sind Pablo Picassos zahlreiche Paraphrasen und Zitate nach Velázquez, Cranach und Rembrandt. In der Ausstellung werden Werke präsentiert, die unterschiedliche Bezüge auf historische Bildmotive und Kompositionstypen in sehr subjektiver Brechung offenbaren.
Dr. Simone Tippach-Schneider, Galerie Amalienpark | Raum für Kunst, 2021
Thomas K. Müller, Herbst im Paradies, 2019
Ausschnitt zu Chorfenster von St. Marien in
Frankfurt/Oder
Mischtechni auf Papier, 70 x 100 cm
Die Ausstellung wurde
gefördert von der Stiftung Kunstfonds aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
Video Rundgang durch die Ausstellung
Einführungsrede von Dr. Fritz Jacobi
Veranstaltungen Termine
Donnerstag, 2.9. 2021, 19Uhr, Film »Séraphine«, 2008
mit Yolande Moreau, Ulrich Tukur und Anne Bennent.
Die 1864 geborene Séraphine Louis gilt heute als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der naiven Malerei, Künstlerbiografie Regisseur Martin Provost.
1912 zieht der deutsche Kunstsammler Wilhelm Uhde in das Städtchen Senlis, um sich dem Schreiben zu widmen und sich vom hektischen Leben in Paris zu erholen. Als Haushälterin stellt er die widerborstige und unscheinbare Séraphine ein. Eines Tages entdeckt er bei Nachbarn ein kleines auf Holz gemaltes Bild, das ihn sogleich fasziniert. Zu seiner großen Überraschung stellt sich heraus, dass das Bild von seiner Haushälterin Séraphine gemalt worden ist. Von den unkonventionellen Werken begeistert, beschließt der Kunstkenner Uhde, der als Entdecker von Picasso und Rousseau gilt, die eigenwillige und von ihren Mitmenschen belächelte Séraphine zu fördern.
Eintritt 5€
Freitag, 24.9.2021, 19 Uhr, Korrespondenzen – Konzert
Johanna Staemmler, Violine & Peter-Philipp Staemmler, Violoncello
Mitglieder des Armida Quartetts.
»Kein Zweifel: Das Armida Quartett gehört zu jenen jungen Nachwuchsensembles, die uns Musik…auf neue Art erleben lassen.… Um die Zukunft der Kammermusik müssen wir uns keine Sorgen mehr machen. Sie hat längst begonnen.«
RONDO Magazin, 02.01.2016
Programm
Wolfgang Amadeus Mozart, Maurice Ravel, Jörg Widmann, Johann Sebastian Bach, G. F. Händel /Johan Halvorsen
Wolfgang Amadeus Mozart: Duo G‑Dur KV 423
Maurice Ravel: Sonate für Violine und Violoncello
Johann Sebastian Bach /Jörg Widmann: Inventionen und Duos
G. F. Händel /Johan Halvorsen: Passacaglia g moll
Ravel hat sich in der Sonate der fernöstlichen Pentatonik und Bitonalität gewidmet und außerdem schreibt er die Sonate im Andenken an Debussy. Ravel war ein großer Bewunderer Mozarts, dessen Duo hier das Paar zu Ravels Sonate bildet. Diese Kombination wird gespiegelt von der Zusammenstellung von Widmann und Bach; ein Zeitgenosse geht hier eine Wahlverwandtschaft ein mit einem der bedeutendsten Komponisten unserer Geschichte, mit Johann Sebastian Bach. Die Passacaglia g moll sind Variationen zu Händel und Halvorsen.
Eintritt 10 €, ermäßigt 6 €
Dienstag, 28.9.2021, 19 Uhr Lesung mit Ingo Schulze
»Tasso im Irrenhaus« – Drei Geschichten über die Kunst, das Leben und die verrückte bürgerliche Gesellschaft
Der Autor liest daraus die Erzählung »Das Deutschlandgerät« für die E. T. A. Hoffmann die Anregung lieferte.
Drei Erzählungen, drei Kunstwerke. Ingo Schulze erzählt in »Tasso im Irrenhaus« davon, dass die Begegnung mit Kunst voller Überraschungen steckt und dass am Ende ganz andere Einsichten dabei herausspringen, als der erste Blick erwarten ließ. In Ingo Schulzes Auseinandersetzung mit Kunstwerken geht es auch um das Verhältnis von Kunst und Literatur. Denn der Autor selbst tritt in diesen Geschichten als Ich-Erzähler auf. »Tasso im Irrenhaus« ist ein berühmtes Gemälde von Eugène Delacroix. Es zeigt den wegen Wahnsinns eingesperrten italienischen Renaissance-Dichter Torquato Tasso, der durch die Gitterstäbe der Zelle hindurch von Schaulustigen begafft wird. Ingo Schulze gleichnamiger Erzählungsband versammelt drei Texte über Kunst, die vom Sehen handeln, vom genauen Wahrnehmen der Details und davon, wie sich von diesem Wahrnehmen erzählen lässt.
Eintritt 10 Euro, ermäßigt 6 Euro
aus Ingo Schulze: »Tasso im Irrenhaus« Im Spiegelkabinett der Blicke. Von Jörg Magenau DLF 7. Juli 2021
Dienstag, 5.10.2021, 19 Uhr, Film II »HOCKNEY«, 1996
Mit seiner Dokumentation Hockney zeichnet der Filmemacher Randall Wright das Leben und Werk des britischen Künstlers David Hockney, der im Laufe seines Lebens in fast allen Bereichen der Kunst tätig war.
Der 1937 geborene David Hockney war im Laufe seines Lebens in fast allen Bereichen der Kunst tätig, arbeitete er doch als Maler, Grafiker, Bildhauer, Fotograf und Bühnenbildner, sowohl zu Hause in Großbritannien als auch im sonnigen Kalifornien. In den 1960ern tummelte Hockney sich unter den Pop-Art-Künstlern, zog sich mit zunehmendem Alter jedoch immer weiter in seine Arbeit zurück. Erst im Jahr 2000 kehrte er aus seinem amerikanischen »Exil« in seine Heimat zurück. Regisseur Randall Wright interviewte für seine Dokumentation Freunde und Kollegen des Künstlers, die über Hockneys Arbeit, Beziehungen und Charakter sprechen. Auch David Hockney selbst kommt zu Wort. Hockney stand schon in den 1960er zu seiner Homosexualität, obwohl schwul zu sein im Vereinigten Königreich bis 1967 verboten war. Die Doku setzt dem Picasso-Bewunderer und seinem Werk ein filmisches Denkmal.
Eintritt 5 €
mit freundlicher Unterstützung des Arsenal-Filmverleihs
Freitag,8.10.2021, 19 Uhr, Finssage, Künstlergespräch
Gesprächsleitung: Dr. Fritz Jacobi